Geschichte

SWG – ein Unternehmen mit Tradition

Die Schweriner Wohnungsbaugenossenschaft eG zählt heute zu den größten Genossenschaften im Land Mecklenburg-Vorpommern. Ihre Geschichte beginnt am 2. September 1957 mit der Gründung als AWG-Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft "Fritz Heckert". Die ersten Wohnblöcke der AWG werden in der heutigen Weststadt mit vielen Aufbaustunden der Mitglieder fertig gestellt und bezogen.

Mit dem Aufbau des Industriekomplexes in Schwerin Süd steigt der Wohnungsbedarf in Schwerin sprunghaft an, so dass 1971 die Grundsteinlegung für den I. Bauabschnitt des neuen Wohngebietes Großer Dreesch erfolgt, ein für 60 000 Einwohner geplanter neuer Stadtteil. Die ersten Häuser für die AWG "Fritz Heckert" entstehen 1973 in der heutigen Martin-Luther-King-Straße und Arno-Esch-Straße.

Im Jahr 1974 baut die Genossenschaft ihr Verwaltungsgebäude in der Leonhard-Frank-Straße 35.

Bereits im Frühjahr 1978 wird die 5 000. Wohnung der AWG "Fritz Heckert" feierlich übergeben. Im Mai des gleichen Jahres fällt der Startschuss für den III. Bauabschnitt des Großen Dreesches, dem heutigen Mueßer Holz.

Die Achtzigerjahre sind vor allem durch Zusammenschlüsse mit weiteren Genossenschaften geprägt. So kommt im Jahre 1980 die AWG "Reichsbahn-Post" hinzu. In den Jahren 1982 und 1986 erfolgt dann die Übernahme der gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaften "Jean Sibelius" und "Robert Beltz", denen die SWG heute ihren liebevoll restaurierten Altbaubestand zu verdanken hat. Zum 25. Jubiläum im Jahre 1982 kann die AWG "Fritz Heckert" bereits ihre 9 000. Wohnung übergeben.

Im 30. Jahr ihres Bestehens zählt die AWG "Fritz Heckert" über 11 000 Wohnungen und nahezu 12 000 Mitglieder. Sie ist damit eine der größten Arbeiterwohnungsbaugenossenschaften der DDR.

Ein grundlegender politischer Wandel 1990 verändert die Struktur und Arbeitsweise der Genossenschaft. Am 25. September beschließt die Vertreterversammlung eine Satzungs- und Namensänderung. Mit der Eintragung ins Genossenschaftsregister unter der Nr. 7 entsteht am 1. Oktober 1990 die Schweriner Wohnungsbaugenossenschaft eG (SWG). Seitdem tragen die gewählten Vertreter eine hohe Verantwortung und entscheiden direkt und bestimmen so die Entwicklung der Genossenschaft.

Im Jahr 1992 fließen mehr als 30 Millionen DM in die Instandsetzung und Modernisierung des genossenschaftlichen Wohnungsbestandes. Ein schnelles und komplexes Wachsen mit den neuen Anforderungen widerspiegeln die folgenden Jahre.

Nachdem der Vorstand im Jahre 1993 Altschuldenhilfe beantragt hatte und infolge dessen 15 Prozent des Wohnungsbestandes privatisiert wurden, investiert die SWG 1994 einen Spitzenwert von 83,5 Millionen DM in den Bestand.

Ende der 1990er-Jahre verschlechtert sich die Vermietungssituation erstmals merklich; die Leerstandsrate steigt. Um diesem Trend entgegenzuwirken und Wohnungssuchenden den Kontakt zur SWG zu erleichtern, werden ab 1998 regelmäßig Wohnungsbörsen abgehalten und eine Internetpräsenz mit aktuellem Wohnungsangebot aufgebaut.

Ins Jahr 1998 fällt auch die Gründung des gemeinnützigen Vereins "Hand in Hand e.V." und somit die Ausweitung des sozialen Engagements der SWG.

Im November 1998 ist auch der erste Neubau der Genossenschaft seit der Wende – 64 altengerechte Wohnungen und ein Nachbarschaftstreff – bezugsfertig. Gleichzeitig wird zur besseren Koordinierung und zum Ausbau des sozialen Engagements der SWG die Abteilung Soziales Management gebildet. Um der schwierigen Vermietungssituation entgegenzutreten und auch junge Genossenschaftsmitglieder zu gewinnen, wird das Projekt "Junges Wohnen" unter starker Einbindung des eigenen Azubi-Teams ins Leben gerufen und ist bis heute sehr gefragt.

Nachdem die Genossenschaft bereits Ende der 1990er-Jahre ihr Konzept änderte und zur Komplexmodernisierung inklusive vieler individueller Grundrissänderungen übergegangen war, beginnt mit dem Stadtumbau Ost ab dem Jahr 2003 in Neu Zippendorf eine neue Zeitrechnung. Vor allem der anhaltende Bevölkerungsrückgang machte Rückbau- und Umbauplanungen unumgänglich.

Nach ihrem Unternehmenskonzept hat die Genossenschaft bis Ende 2010 über 1 200 Wohnungen vom Markt genommen. Der Stadtumbau war und ist für die SWG nicht nur notwendig, er ist gleichzeitig eine große Chance und führte zu einem Qualitätssprung beim Umbau und der Modernisierung.

So ist in den vergangenen vier Jahren im Modellquartier Tallinner/Vidiner Straße ein Wohnviertel mit ganz besonderem Charakter entstanden. Aus ehemaligen Plattenbauten wurden architektonisch und energetisch anspruchsvolle Stadtvillen.

Zurzeit wird der weitere Umbau im Wohnquartier "An den Seeterrassen" und in der Wuppertaler Straße fortgesetzt. Mit diesen Vorhaben stellt die Wohnungsbaugenossenschaft die Weichen in Richtung Zukunft und richtet sich damit an den wachsenden Bedürfnissen ihrer Mitglieder und den Anforderungen modernen Städtebaus aus.

Die SWG eG nimmt innerhalb des Verbandes der norddeutschen Wohnungsunternehmen e.V. eine beachtliche Stellung ein und ist nicht nur wegen ihrer Pilotvorhaben über die Grenzen des Landes hinaus geachtet.

Im November des Jahres 2013 verlegt die Genossenschaft ihre Hauptgeschäftsstelle in einen Neubau in der Arsenalstraße 12 am Pfaffenteich und somit ins Zentrum Schwerins. In diesem Neubau hat die Genossenschaft eine Gewerbefläche von 1.340 Quadratmeter als Teileigentum erworben. Mit dem Umzug ins Stadtzentrum verbessern sich nicht nur die Arbeitsbedingungen für die fast 40 Mitarbeiter, auch die Wahrnehmung der Schweriner Wohnungsbaugenossenschaft in der Öffentlichkeit wird mit diesem Schritt deutlich verbessert. Darüber hinaus wird durch die Barrierefreiheit des Hauses die Erreichbarkeit für viele SWG-Mitglieder erleichtert.

Auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hausverwaltung und der Vermietung vom ehemaligen Standort im Mueßer Holz haben sich die Arbeitsbedingungen mit dem Umzug in ein neu errichtetes Verwaltungsgebäude im August 2016 verbessert. Sie sind nun gegenüber vom Dreescher Markt für die Besucher viel besser zu erreichen.

Die Abteilung Soziales Management und Bereiche der Technik haben hier ebenfalls ihren Platz gefunden und so kürzere Wege zu den Mitgliedern und den Bauobjekten. Das das barrierefreie Gebäude ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut zu erreichen, auch Parkplätze stehen ausreichend zur Verfügung.

Entwicklung des Mitgliederbestandes (per 31.12 des Jahres)

  • 1957: 159
  • 1970: 1.232
  • 1980: 7.624
  • 1990: 12.628
  • 2000: 12.765
  • 2012: 10.765
  • 2020: 10.222